Kanadische Cowboys und Rodeo

Bareback Riding

Rodeo Veranstaltungen mit Cowboys, Pferden und Rindern sind eine nordamerikanische Tradition. Beim 'bareback bronc'-Reiten geht es wild zu, wenn sich die 'chute', das Tor des Korrals, öffnet und der Reiter wie auf einer rasenden Furie in die Arena geschossen kommt. Einen Sattel gibt es dabei nicht. Der einzige Halt des Cowboys ist das 'riggin' ein Lederriemen, der dicht hinter den Vorderbeinen um den Pferdeleib geschnallt ist. Bei dieser jüngsten Rodeodisziplin wird die Wildheit des Pferdes besonders hoch gewertet. Beim ersten Sprung des Mustangs aus der chute müssen sich die ungeschärften Sporen des Cowboys über den Schultern des Pferdes befinden, bevor dieses wieder mit den Hufen den Boden berührt.



Bull Riding

Das gefährlichste Ereignis, dem zigtausende auf den Rängen entgegenfiebern, ist das 'bull riding'. Vor dem Ritt schlingt der Reiter in der engen 'chute' ein Seil um das Tier. Dies ist der einzige Halt für den festen Griff der handschuhgeschützten Hand. Schon während der Streßsekunden vor dem Öffnen des Gatters besteht die Gefahr, daß der Bulle die Beine des Cowboys an die Wände quetscht. Er muß also jederzeit darauf vorbereitet sein, blitzschnell die Hand aus dem Seil zu lösen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Cowboy signalisiert mit einem Kopfnicken seine Bereitschaft, das Horn ertönt. Stier und Reiter explodieren in die Arena. Die Sekunden ziehen sich auf dem bockenden Tier endlos lange hin, bis schließlich das erlösende Signal ertönt. Der Reiter hat die volle Distanz geschafft. Sein Ritt gilt. Aber seine Kraft reicht nicht mehr. Im nächsten Augenblick fliegt er in hohem Bogen in den Staub. Sofort nimmt sich der schnaubende Bulle den verhaßten Reiter vor. Dies ist der Moment für zwei Clowns. Sie haben bisher in der Arena herumgealbert und den Bullen gereizt. Hinter den spaßigen Masken stecken äußerst mutige Männer, die das wütende Tier vom abgeworfenen Reiter ablenken, daß sich dieser in Sicherheit bringen kann.



Calf Roping

'Calf Roping' ist altes Cowboyhandwerk. Einen fliehenden, halbwilden jungen Stier einzufangen, um ihn zu bränden war eine tägliche Praxis der berittenen Rinderhirten des Westens. Heute trainieren viele der Cowboys nicht mehr auf der Weide, sondern in Rodeoschulen. Cowboy-Können ist beim 'calf roping' gefragt. Auf rasant angaloppierendem Pferd und mit gekonntem Lassowurf wird das Kalb eingefangen. Zehn Sekunden nach dem Startzeichen liegt das Kalb wie ein Weihnachtspaket verschnürt im Sand und mit einem Strick an den Beinen so gefesselt, daß es sich nicht wieder befreien kann.



Steer Wrestling

Nervenkitzelnde, aber auch komische Momente erlebt man gewöhnlich beim 'steer wrestling', wobei ein junger Stier mit bloßen Händen zu Boden geworfen werden muß. Der 'steer wrestler' arbeitet mit einem Partner, dem 'hazer' zusammen, der neben dem freigelassenen Jungstier reitet, um ihn in eine möglichst gerade Richtung laufen zu lassen. Der 'wrestler' springt dann in einem genau abgepaßten Moment aus vollem Ritt vom Pferd, um den Stier bei den Hörnern zu packen. Unter Einsatz seines Körpergewichtes, mit viel Kraft und Geschicklichkeit zwingt er den Stier zu Boden, bis er flach auf der Seite liegt. Die Zeit entscheidet. Nur wer das Ganze in wenigen Sekunden schafft, hat Chancen. Die Sache ist auch nicht ungefährlich. Die Hörner des Stiers oder die Hufe der galoppierenden Pferde haben schon manchen Cowboy verletzt. Spaßig wird es erst, wenn sich der Cowboy verschätzt, den Stier verpaßt und geradewegs in den Staub hechtet.



Saddle Bronc Riding

Beim 'saddle bronc' Reiten, dieser klassischen Rodeodisziplin, muß der Cowboy sich acht Sekunden lang auf einem bockenden Mustang bewähren, der in dieser Zeit 8 bis 13 Luftsprünge macht. Das Wildpferd ist zwar gesattelt, aber Halt findet der Reiter nur an einem Strick, der mit dem Halfter verbunden ist. Verliert der Reiter einen Steigbügel oder berührt er mit dem freischwingenden Arm Pferd oder Ausrüstung, wird er disqualifiziert.



Barrel Racing

Barrel Racing, eine Domäne der Frauen, ist eine Zeitprüfung. Die Reiterinnen müssen bunte Fässer in einem Kleeblatt-Muster umreiten. Um ein Barrel Race zu gewinnen, müssen eine sehr ehrgeizige Reiterin und ein extrem gut trainiertes Quarter Horse zu einem Team verschmelzen und ihre Verständigung perfektionieren. Barrel Racer dürfen im fliegenden Gallop in die Arena in Richtung auf ein im Dreieck angelegten Muster aus drei Fässern einreiten. Für das Umwerfen eines Fasses erhält die Reiterin eine Zeitstrafe von 5 Sekunden und kann disqualifiziert werden, falls sie sich in dem Muster verreitet. Die elektronische Zeitnahme beginnt und endet mit dem Durchreiten der Start-/Ziellinie und Siegerin wird die schnellste Reiterin.



Links:

Pro Rodeo Canada

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